Vertraut den neuen Wegen!
„Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will.“ (Genesis 12,1) Das fordert Gott von Abraham. Auf Gottes Verheißung hin soll er losziehen, noch ohne zu wissen, wohin es eigentlich geht. Abraham zieht tatsächlich los. Damit ist er für viele ein Glaubensvorbild geworden: Mutig und voller Vertrauen in die Zukunft gehen, von der niemand weiß, was sie bringt.
Auf eine Reise geschickt zu werden, ohne das Ziel zu kennen – in dieser Situation befinden wir uns auch als Kirchengemeinden. Aufgrund schwindender Mitgliedszahlen passt unsere Landeskirche im Zuge der sogenannten „Landesstellenplanung“ die Zahl und die Verteilung der Pfarrstellen an die momentane Entwicklung an. Auch die Pfarrei Großhabersdorf mit unseren drei Kirchengemeinden (Großhabersdorf mit Oberreichenbach, Unterschlauersbach, Vincenzenbronn) ist betroffen. Obwohl wir eine relativ große Pfarrei mit ca. 2700 Mitgliedern sind, wird die zweite Pfarrstelle, die wir noch im letzten Herbst glücklich mit Pfarrer Berthold Kreile besetzen konnten, voraussichtlich ab Juli 2024 gekürzt.
Gleichzeitig werden wir die Zusammenarbeit mit der Ammerndorfer Kirchengemeinde verstärken und perspektivisch eine gemeinsame Pfarrei bilden. Der Hintergrund: Die Kirchengemeinde Ammerndorf selbst ist mit ca. 1100 Gemeindemitgliedern eigentlich zu klein, um eine ganze Pfarrstelle halten zu können. In absehbarer Zukunft werden also der Großhabersdorfer Pfarrer und die Ammerndorfer Pfarrerin gemeinsam für die ca. 3800 Gemeindemitglieder von Oberreichenbach über Unterschlauersbach, Großhabersdorf, Fernabrünst und Vincenzenbronn bis Ammerndorf zuständig sein.
Diese Kürzung ist natürlich schmerzhaft. Gleichzeitig liegt aber auch die Chance darin, neu darüber nachzudenken, was unsere Aufgabe und unser Auftrag als Kirche hier vor Ort ist. Wie wir künftig Aufgaben verteilen, Kräfte bündeln und Gemeindeleben gestalten – darüber werden die Kirchenvorstände nun miteinander ins Gespräch kommen. Statt zu jammern und vermeintlich besseren Zeiten nachzutrauern, wollen wir uns Abraham zum Vorbild nehmen, der mutig in die Zukunft geht im Vertrauen, dass Gott seinen Weg segnet.
Wir haben jetzt die Möglichkeit, den unvermeidlichen Wandel selbst mitzugestalten und unsere Gemeinden zukunftsfähig zu machen: Auch künftig wollen wir Menschen mit Gott in Berührung bringen, der uns auf den Weg in das Leben schickt und uns in den Höhen und Tiefen des Lebens begleitet.
Ihr Pfarrer Martin Schott
Hier sehen Sie die Gottesdienstorte der zukünftigen Pfarrei auf einem Blick: